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  1. MZ-Neuigkeiten: Frundsbergfest 2023: Erstmals gibt es beim Frundsbergfest eine Leibgarde für den Kaiser

FRUNDSBERGFEST 2023

VONMARCUS BARNSTORF 16.06.2023

Erstmals gibt es beim Frundsbergfest eine Leibgarde für den Kaiser

Beim diesjährigen Frundsbergfest in Mindelheim gibt es erstmals ein Lager der kaiserlichen Garde.
Beim diesjährigen Frundsbergfest in Mindelheim gibt es erstmals ein Lager der kaiserlichen Garde.Foto: Tobias Hartmann

Das imposante Lager im Kirchgarten der Mindelheimer Stephanskirche gehört zu den Neuheiten des diesjährigen Frundsbergfest. So entstand die Kaisergarde.

VONMARCUS BARNSTORF

Vom Stadtgraben kommend ist es schon seit Wochen nicht zu übersehen – das zwölf Meter lange, schwarz-gelbe kaiserliche Trabantenzelt mit dem Wehrgang an der Stadtmauer ist nicht nur auffällig, sondern auch eines der Neuheiten beim diesjährigen Frundsbergfest. Zum zwanzigjährigen Bestehen des Mittelalterlichen Kulturvereins Fähnlein Ems präsentiert der Verein erstmals die 2019 neu gegründete Abteilung „Kaiserlicher Trabanten Leibgarde“. Simone Wagner von „I Pavoni“ und Uwe Mayer, der seit Gründung des Fähnlein Ems bis vor sechs Jahren stellvertretender Vorsitzender war, fiel beim Frundsbergfest 2018 auf, dass die Kaiserpaare beim Besuch im Lager des Fähnlein Ems keinen Begleitschutz genossen. Damit war die Idee für eine Kaisergarde geboren. In Abstimmung mit Constanze Leverenz von „I Pavoni“ und dem Vorsitzenden des Frundsberg Festrings, Norbert Sliwockyj, begannen die Planungen.

Interaktive Karte zeigt das Programm des Frundsbergfest im Überblick

Rein historisch hat die Kaisergarde zwar nichts mit den Emsern zu tun. Für den Initiator war aber von Beginn an klar, dass er seine Idee nicht ohne das Fähnlein umsetzen möchte, das er selbst mitgegründet hat. Die Nähe zum Fähnlein Ems zeigt sich schließlich auch räumlich beim Frundsbergfest. So befindet sich das Lager der Kaisergarde im Kirchgarten nördlich von St. Stephan, oberhalb des Lagers Ems. Der Aufgang erfolgt über zwei Treppen entlang der Stadtmauer. Das Lager der Kaisergarde selbst darf aus Sicherheitsgründen nur von Mitgliedern des Vereins betreten werden. Interessenten unter den Mitwirkenden des Frundsbergfest werden allerdings Führungen angeboten. 

Dem Fähnlein Ems gehören inzwischen mehr als 400 Mitglieder an

Jedoch erhalten Gäste auch vom Stadtgraben aus einen guten Überblick über das imposante Lager mit Sudeley, Graflzelt, Badhaus, Wehrgang, Ratstisch auf der Empore sowie dem großen Kaiser-Maximilian-Trabantenzelt. Die rund 75 Abteilungsmitglieder, davon 20 Gardisten, setzen sich aus Mitgliedern des Fähnleins sowie aus neuen Teilnehmenden zusammen. Hinzu kommen Fähnriche und Trommler sowie der Hofstaat. Uwe Mayer stehen als stellvertretende Abteilungsleiter Stefan Zajicek und Marc Rotter zur Seite. Insgesamt ist der Mittelalterliche Kulturverein unter der Leitung der Vorstände Johannes Högel, Michael Schwank und Michael Bachmeier auf über 400 Mitglieder gewachsen. Beim Frundsbergfest stehen die Trabanten Kaiser Maximilian I. und Kaiser Karl V. zur Seite und begleiten diese zu Auftritten. 

Historisch gesehen entwickelte sich die kaiserliche Trabanten-Leibgarde, oder auch Welsche Garde genannt, aus der persönlichen Leibwache Kaiser Maximilian I. Etliche der höchsten Ritter des Heiligen Römischen Reiches dienten dabei als ständiger Schutz des Kaisers. Zudem schützte die Garde auch den wandernden Hof des Kaisers. Kaiser Karl V. übernahm nach dem Tod Kaiser Maximilians I. im Jahr 1519 die Garde.

Unterallgäu Rundschau v. 20. November 2019